Spinat ist nicht nur eine der gesündesten Gemüsesorten, sondern auch relativ einfach im eigenen Garten oder auf dem Balkon anzubauen. Mit den richtigen Tipps zur Aussaat, Pflege und Ernte kannst du in kurzer Zeit frischen Spinat genießen. In diesem Blogartikel erfährst du alles, was du wissen musst, um deinen eigenen Spinat anzubauen – vom richtigen Zeitpunkt der Aussaat bis hin zur Ernte. Zusätzlich geben wir wertvolle Tipps zur Vorbeugung von Krankheiten und klären den Mythos um den Eisengehalt von Spinat auf.
Aussaat: Wann und wie Spinat säen?
Spinat ist, ähnlich wie Feldsalat, eine sogenannte Langtagpflanze. Das bedeutet, dass er bei zu viel Tageslicht und hohen Temperaturen schnell in die Blüte schießt und weniger Blattmasse bildet – und genau die möchtest du ja ernten!
Optimaler Zeitpunkt der Aussaat:
Die beste Zeit, um Spinat zu säen, ist daher im Frühjahr (März bis Mai) oder im Herbst (August bis September). Zu anderen Zeiten besteht die Gefahr, dass er zu früh blüht und damit nicht mehr erntefähig ist.
So geht's:
Die Samen werden in eine etwa 2 bis 4 cm tiefe Rille gesät, im Abstand von etwa 10 cm zwischen den Pflanzen. Zwischen den Reihen solltest du einen Abstand von 20 bis 30 cm einhalten, damit die Pflanzen genug Platz zum Wachsen haben. Die Samen sollten nach der Aussaat gut angegossen werden. Falls die Temperaturen im Herbst zu kühl sind, hilft ein Vlies, um den Spinat vor Frost zu schützen.
Pflege: Was Spinat zum Wachsen braucht
Spinat ist eine relativ pflegeleichte Pflanze, benötigt aber die richtige Vorbereitung und regelmäßige Pflege, um gut zu gedeihen.
Boden und Dünger:
Bevor du Spinat aussäst, ist es ratsam, den Boden mit reifem Kompost anzureichern. Weitere Düngergaben sind in der Regel nicht nötig, da Spinat empfindlich auf übermäßigen Stickstoff reagiert. Zu viel Stickstoff führt zur Umwandlung in Nitrat, was gesundheitlich problematisch sein kann.
Bewässerung:
Spinat braucht regelmäßig Wasser. Achte darauf, ihn 2-3 Mal pro Woche zu gießen, besonders in trockenen Perioden. Gieße am besten morgens, da das Wässern am Abend den falschen Mehltau begünstigen kann.
Gute Nachbarn im Beet
Wie bei vielen Gemüsesorten gibt es auch für Spinat ideale Pflanznachbarn, die sich positiv auf das Wachstum auswirken, sowie solche, die man besser meiden sollte.
Gute Nachbarn:
Spinat harmoniert besonders gut mit Erdbeeren, Kartoffeln, Kohl, Radieschen, Rettich, Sellerie, Stangenbohnen, Tomaten, Pastinaken und Endiviensalat.
Schlechte Nachbarn:
Weniger gut versteht sich Spinat mit Mangold und Roter Bete. Diese Pflanzen behindern sich gegenseitig im Wachstum.
Spinat vor Krankheiten schützen
Echter Mehltau:
Der echte Mehltau zeigt sich durch einen weiß-grauen, mehlig aussehenden Belag auf der Blattoberseite. Vorbeugend hilft es, die Pflanze nicht von oben zu gießen, damit die Blätter nicht nass werden. Befallene Blätter solltest du möglichst schnell entfernen. Ein bewährtes Hausmittel ist das Besprühen mit einer Mischung aus Milch, Ackerschachtelhalm-Jauche oder Backpulver und Wasser.
Falscher Mehltau:
Dieser tritt auf der Unterseite der Blätter auf und hinterlässt dunkle Flecken. Bei starkem Befall sollte die Pflanze entfernt und im Restmüll entsorgt werden, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Ein Sud aus Knoblauch kann vorbeugend helfen: Einfach vier Knoblauchzehen zerhacken, mit heißem Wasser übergießen und abkühlen lassen. Dieser Sud kann dann auf die Pflanzen gesprüht werden.
Ernte: Wann und wie Spinat ernten?
Spinat wächst relativ schnell. Je nach Jahreszeit dauert es etwa 35 Tage im Hochsommer oder bis zu 50 Tage im Frühjahr und Herbst, bis du ernten kannst.
Erntezeit:
Spinat kann im Frühjahr von April bis Juni und bei Herbstsaaten von Ende September bis November geerntet werden. Geerntet werden nur die oberirdischen Blätter. Schneide sie so ab, dass kleine Blätter stehenbleiben – diese können für eine zweite Ernte nachwachsen. Die Ernte sollte am besten abends erfolgen, da der Nitratgehalt dann am geringsten ist.
Achte darauf, Spinat zu ernten, bevor er „schießt“, also Blüten bildet. Danach ist er nicht mehr so schmackhaft und die Blätter werden zäh.
Spinat richtig lagern
Frisch geernteter Spinat sollte möglichst schnell verarbeitet werden, da er nicht lange haltbar ist. Am besten genießt du ihn frisch, roh oder blanchiert.
Lagerungstipps:
Im Kühlschrank hält sich Spinat in einem feuchten Tuch etwa 2-3 Tage. Für eine längere Haltbarkeit kannst du ihn blanchieren und einfrieren.
Warum ist Spinat so gesund?
Spinat ist ein echtes Superfood. Er enthält zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe, die wichtig für unsere Gesundheit sind.
- Vitamine: Spinat liefert viel Vitamin A (in Form von Beta-Carotin), Vitamin C, Vitamin E, Folsäure und Vitamin K. Letzteres ist besonders wichtig für die Blutgerinnung.
- Mineralstoffe: Neben Eisen enthält Spinat auch Kalium, Kalzium und Magnesium in relevanten Mengen.
- Sekundäre Pflanzenstoffe: Spinat enthält Saponine, Polyphenole, Carotinoide und Phytosterine, die wichtige Antioxidantien für den Körper darstellen.
Spannendes Wissen über Spinat: Der Eisen-Mythos
Hast du dich schon mal gefragt, warum Spinat als besonders eisenreich gilt? Dieser Mythos geht auf eine Messung aus dem Jahr 1890 zurück, bei der der Gehalt an getrocknetem Spinat gemessen wurde. Der hohe Eisengehalt wurde fälschlicherweise auch frischem Spinat zugeschrieben. Tatsächlich enthält frischer Spinat nur etwa 3 bis 3,5 mg Eisen pro 100 Gramm.
Wichtig: Spinat sollte nicht wieder aufgewärmt werden, da sich das enthaltene Nitrat bei erneutem Erhitzen in Nitrit umwandeln kann, was insbesondere für Kinder gesundheitsschädlich ist.