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GRÜNKOHL - ANBAU, PFLEGE, ERNTE

  • 3 Minuten Lesedauer

Grünkohl erfolgreich selbst anbauen, pflegen und ernten

Grünkohl ist ein echtes Power-Gemüse und eines der nährstoffreichsten Lebensmittel, die du selbst im Garten anbauen kannst. Ob als traditionelles Wintergemüse oder als Superfood in der modernen Küche – Grünkohl hat viel zu bieten. In diesem Artikel erfährst du, wie du Grünkohl erfolgreich selbst anbauen, pflegen und ernten kannst. Außerdem geben wir dir hilfreiche Tipps zur Vorbeugung von Schädlingen und verraten dir, warum Grünkohl so gesund ist.

Aussaat und Auspflanzung

Grünkohl kann ab Mai ausgesät werden. Die jungen Pflanzen sind robust und können zwischen Juni und August ins Beet gepflanzt werden. Dabei solltest du einen Pflanz- und Reihenabstand von jeweils 40 cm einhalten. So haben die Pflanzen genügend Platz, um sich optimal zu entwickeln.

Tipp: Grünkohl gehört zu den Starkzehrern und benötigt einen nährstoffreichen Boden. Bereite das Beet also gut vor, indem du es mit reichlich Kompost oder organischem Dünger anreicherst.

 Pflege: So bleibt dein Grünkohl gesund

Grünkohl ist relativ pflegeleicht, aber er hat einige Anforderungen, damit er prächtig gedeiht:

Wasserbedarf:
Grünkohl ist durstig! Besonders in trockenen Phasen solltest du darauf achten, regelmäßig zu gießen. Das Anhäufeln der Pflanzen fördert ein stabiles Wachstum und schützt die Wurzeln.

Düngung:
Da Grünkohl zu den Starkzehrern gehört, braucht er nach der Pflanzung eine regelmäßige Nährstoffzufuhr. Am besten düngst du ihn Mitte der Saison erneut, um sicherzustellen, dass die Pflanzen ausreichend versorgt sind.

Frostschutz:
Obwohl Grünkohl einige Minusgrade aushalten kann und durch Kälte sogar besser schmeckt, solltest du ihn bei sehr starkem Frost mit einem Vlies schützen. Ein weitverbreiteter Irrglaube besagt, dass Grünkohl Frost braucht, um gut zu schmecken. Tatsächlich ist es eher die längere Kälteperiode, die den Zuckerstoffwechsel in den Blättern beeinflusst und den Geschmack intensiviert. Neuere Sorten enthalten von Natur aus mehr Traubenzucker und können auch ohne Frost geerntet werden.

Nachbarn im Beet

Grünkohl ist relativ unkompliziert, wenn es um seine Pflanznachbarn geht. Besonders gut harmoniert er mit Hülsenfrüchten, Gurken, Lauch, Radieschen, Rhabarber, Salaten, Sellerie, Spinat und Tomaten.
Weniger gut verträgt sich Grünkohl mit Zwiebeln, Kartoffeln und anderen Kohlsorten. Achte daher darauf, ihn nicht neben diesen Pflanzen anzubauen.

Krankheiten und Schädlinge: So schützt du deinen Grünkohl

Kohlweißling:
Der weiße Schmetterling und seine gefräßigen Raupen gehören zu den größten Feinden des Grünkohls. Um deine Pflanzen zu schützen, kannst du eine Jauche aus Paradeiserblättern herstellen und auf die Köpfe sprühen. Alternativ hilft ein Kulturschutznetz, das die Schmetterlinge von der Eiablage abhält. Ein weiteres natürliches Mittel ist eine Jauche aus Rainfarn oder Wermut.

Weiße Fliege:
Ein weiterer Schädling, der dem Grünkohl zusetzt, ist die Weiße Fliege – eine Lausart, die den Blättern schadet. Vorbeugend hilft auch hier ein Kulturschutznetz. Bei einem starken Befall kannst du zu Spritzmitteln auf Rapsöl- oder Neem-Öl-Basis greifen. Auch ein Knoblauchsud hat sich als effektives Hausmittel bewährt.

Erntezeit: Wann ist Grünkohl reif?

Die Grünkohlernte beginnt im Oktober und kann sich bis tief in den Winter hineinziehen. Die Pflanzen sind frostbeständig, sodass du auch im Januar und Februar noch ernten kannst. Besonders ertragreich ist es, wenn du immer nur einzelne Blätter erntest – so kann der Grünkohl weiterwachsen und neue Blätter bilden.

Tipp: Durch das Pflücken einzelner Blätter verlängert sich die Erntezeit und du kannst über einen längeren Zeitraum frischen Grünkohl genießen.

Warum ist Grünkohl so gesund?

Grünkohl gehört zu den nährstoffreichsten Lebensmitteln überhaupt. Schon 100 g Grünkohl decken den Tagesbedarf an Vitamin C und sogar den eineinhalbfachen Bedarf an Vitamin A. Zusätzlich liefert er viel Kalzium und Kalium.

Gesundheitliche Vorteile von Grünkohl:

  • Stärkt das Immunsystem: Die enthaltenen Vitamine C und A unterstützen die Abwehrkräfte.
  • Fördert die Knochengesundheit: Kalzium ist wichtig für den Erhalt gesunder Knochen.
  • Krebsprävention: Kohl enthält viele sekundäre Pflanzenstoffe, die eine präventive Wirkung bei der Krebsentstehung haben.
  • Unterstützt die Schilddrüse: Grünkohl enthält Jod, das für die Funktion der Schilddrüse essentiell ist.

Lagerung: So bleibt Grünkohl länger frisch

Frischer Grünkohl hält sich im Kühlschrank nur wenige Tage. Um ihn länger haltbar zu machen, solltest du ihn blanchieren, mit eiskaltem Wasser abschrecken und anschließend einfrieren. So kannst du ihn bis zu mehreren Monaten lagern und bei Bedarf portionsweise entnehmen.

Wusstest du? Spannendes Wissen über Grünkohl

Wusstest du, dass Grünkohl den höchsten Gehalt an Betacarotin von allen Lebensmitteln aufweist? Mit 8,68 mg β-Carotin pro 100 g übertrifft er sogar viele andere Gemüsesorten. Kein Wunder, dass er im Norden Deutschlands so beliebt ist. In der Region um Bremen und Oldenburg ist "Grünkohl und Pinkel" ein traditionelles Wintergericht – obwohl die Pinkelwurst nichts mit "pinkeln" zu tun hat. Der Name leitet sich von der ursprünglichen Bedeutung „gedrungene Masse“ ab und beschreibt die Form der Wurst.

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