Tomaten gehören zu den beliebtesten Pflanzen im Garten – aber sie zeigen uns auch schnell, wenn etwas nicht stimmt.
Ein häufiges Warnsignal: Braune, vertrocknete Blattränder, oft an den unteren Blättern zuerst. Was viele für Pilzbefall halten, ist in Wahrheit oft ein Nährstoffmangel – aber nicht immer nur ein einziger!
🔍 Die Symptome im Überblick:
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Braun-trockene Blattränder (oft an älteren Blättern)
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Blattspitzen rollen sich leicht ein
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Gelbliche Verfärbung zwischen den Blattadern
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Blätter wirken welk, auch wenn genug gegossen wurde
Diese Mischung deutet auf ein sogenanntes Mangel-Syndrom hin – also eine Kombination mehrerer Nährstoffdefizite und möglicherweise auch Wasserstress.
🧪 Was steckt dahinter?
1. Kaliummangel (K)
Kalium reguliert den Wasserhaushalt in der Pflanze. Bei Mangel vertrocknen zuerst die Blattränder, weil die Pflanze das Wasser nicht mehr richtig halten kann.
2. Magnesiummangel (Mg)
Magnesium ist für die Photosynthese verantwortlich. Es zeigt sich oft durch gelbe Bereiche zwischen den Blattadern, während die Adern selbst grün bleiben (typische „Chlorose“).
3. Wassermangel oder Salzstress
Unregelmäßiges Gießen, Hitzeperioden oder kalkhaltiges Leitungswasser können die Aufnahme von Kalium und Magnesium zusätzlich behindern – die Pflanze gerät in Stress.
✅ Was tun? – Ganzheitliche & natürliche Hilfe
Hier ein 3-Stufen-Plan, um Deine Tomaten wieder auf Kurs zu bringen:
1. Kalium & Magnesium natürlich zuführen
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Beinwelljauche (hoher Kaliumanteil)
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Brennnesseljauche (Stickstoff + Magnesium)
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Gemischt anwenden – etwa 1x pro Woche, 1:10 verdünnt
Alternativ:
Ein organischer Flüssigdünger für Tomaten, der Kalium und Magnesium enthält, ist ideal.
2. Magnesium gezielt stärken (bei starker Chlorose)
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Bittersalzlösung (Magnesiumsulfat):
1 Teelöffel auf 1 Liter Wasser, direkt auf die Erde oder als Blattdüngung sprühen
→ Max. 1x pro Woche anwenden
3. Wasserversorgung optimieren
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Möglichst gleichmäßig gießen – nicht zu viel, nicht zu wenig
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Früh morgens gießen – das entlastet die Pflanze bei Hitze
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Regenwasser verwenden, da kalkarmes Wasser die Nährstoffaufnahme verbessert
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Mit Stroh, Rasenschnitt oder Beinwellblättern mulchen, um die Verdunstung zu verringern
❌ Was es (noch) nicht ist:
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Kein Pilzbefall wie Braunfäule (noch keine typischen braunen Flecken mit gelbem Hof)
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Kein Schädlingsbefall sichtbar
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Noch keine Symptome an den Früchten – gut so!
🌿 Fazit:
Wenn Deine Tomaten braune Ränder und gelbe Blätter zeigen, ist das ein Zeichen, dass sie mehr als nur Wasser brauchen.
Mit natürlichen Mitteln wie Beinwelljauche, Bittersalz und regelmäßigem Gießen kannst Du sie gut unterstützen – ganz ohne Chemie.
👉 Tipp: Vorbeugend schon ab der Blütephase auf Kalium und Magnesium achten – dann treten solche Mängel oft gar nicht erst auf.