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Der Erbsenkäfer – ungebetener Gast im Gemüsebeet

  • 2 Minuten Lesedauer

 

Erbsen gehören zu den unkomplizierten Lieblingen im Gemüsegarten – doch wenn plötzlich runde Löcher in den Blättern oder Wurmlöcher in den Hülsen und Samen auftauchen, ist meist der Erbsenkäfer (Bruchus pisorum) am Werk.

Was viele nicht wissen: Der eigentliche Schaden entsteht nicht durch den Käfer selbst, sondern durch seine Larven. In diesem Artikel zeigen wir, wie Du den Erbsenkäfer erkennst – und was Du ohne Chemie dagegen tun kannst.


🔍 Erkennen: So sieht der Erbsenkäfer aus

Der Erbsenkäfer ist:

  • etwa 4–5 mm groß

  • bräunlich mit einem hellen Zickzack-Muster auf den Flügeldecken

  • oft mit metallisch schimmerndem Rücken

Du findest ihn meist an blühenden Erbsenpflanzen, wo er sich versteckt und frisst – bevorzugt an warmen Tagen in sonnigen Lagen.


🐛 Die wahre Gefahr: Die Larve im Korn

Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier an junge Erbsenschoten. Nach dem Schlupf bohren sich die Larven direkt in die Schote, fressen sich in den Samen und verpuppen sich dort.

Erst beim Ausdreschen oder Trocknen fällt auf:
➡️ In der Erbse ist ein kleines, rundes Loch – der Käfer ist längst ausgeflogen.


🚫 Schäden:

  • Lochfraß an Blättern (durch Käfer)

  • Fraßgänge in den Samen (durch Larven)

  • Keimfähigkeit der Körner stark eingeschränkt

  • Oft erst beim Öffnen der Hülsen sichtbar


🌱 Was hilft gegen den Erbsenkäfer? – Natürlich und wirksam

Auch ohne Chemie kannst Du einiges tun, um Deine Erbsen zu schützen:

✅ Praktische Maßnahmen im Garten:

  1. Frühe Sorten anbauen

    • Frühreife Sorten entkommen oft dem Eiablage-Zeitfenster.

    • Je früher die Hülsen reif sind, desto besser!

  2. Netzabdeckung zur Blütezeit

    • Ab Beginn der Blüte (ca. Mai/Juni) mit feinmaschigem Kulturschutznetz abdecken.

    • Verhindert, dass Käfer zur Eiablage gelangen.

    • Netz nur tagsüber entfernen, wenn Bestäuber nötig sind.

  3. Absammeln

    • Käfer sitzen oft an Blüten oder unter Blättern – morgens bei kühlem Wetter leicht abzusammeln.

  4. Frühzeitige Ernte

    • Reife Hülsen sofort ernten, damit sich keine Larven entwickeln können.

  5. Körner einfrieren

    • Wenn Du Samen gewinnen möchtest: Erbsen nach der Ernte für 3–5 Tage einfrieren.
      → Das tötet mögliche Larven im Inneren ab und sichert die Keimfähigkeit.


🧪 Fruchtfolge? Ja – aber realistisch.

Der Erbsenkäfer überwintert in der Umgebung, nicht im Boden. Fruchtwechsel hilft bedingt, ersetzt aber keine aktiven Schutzmaßnahmen im Anbaujahr.


💡 Fazit:

Der Erbsenkäfer ist lästig, aber mit einfachen, biologischen Methoden gut in Schach zu halten. Wer früh erntet, Netze nutzt und auf Larven in den Samen achtet, kann auch weiterhin knackige Bio-Erbsen aus dem eigenen Garten genießen.


👉 Tipp: Befallene Hülsen nicht auf dem Kompost entsorgen – lieber über den Hausmüll oder heiß kompostieren!

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