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RICHTIG ÖKOLOGISCH DÜNGEN

  • 3 Minuten Lesedauer

RICHTIG DÜNGEN IM GEMÜSEGARTEN MIT ÖKOLOGISCHEN DÜNGEMITTELN

Das Düngen von Gemüsepflanzen ist ein Thema, das manchmal komplizierter erscheint, als es wirklich ist. Aber kein Grund zur Aufregung! Mit etwas Wissen und den richtigen Tipps kannst du den Ernteertrag deines Gemüsegartens durch richtiges Düngen auf eine neue Stufe heben.

WARUM SOLLTEN GEMÜSEPFLANZEN GEDÜNGT WERDEN?

Nun, das ist ziemlich einfach. Unsere Gemüsepflanzen benötigen, wie wir Menschen auch, eine ausgewogene Ernährung, um gut wachsen und gedeihen zu können. Durch Düngen bieten wir ihnen essenzielle Nährstoffe, die sie für ihr Wachstum und ihre Entwicklung benötigen, darunter Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Ohne diese Nährstoffe können Pflanzen nicht das nahrhafte und schmackhafte Gemüse produzieren, das wir lieben.

DIE ROLLE DER DÜNGUNG IM PFLANZENSTOFFWECHSEL

Dünger sind für Pflanzen das, was Vitamine und Nährstoffe für uns Menschen sind. Sie unterstützen den Pflanzenstoffwechsel, der die Prozesse der Energiegewinnung, des Wachstums und der Reproduktion umfasst.

Stickstoff beispielsweise ist ein wichtiger Bestandteil des Chlorophylls, das Pflanzen für die Photosynthese benötigen. Phosphor unterstützt die Bildung von Wurzeln, Blüten und Samen, während Kalium die Pflanze widerstandsfähig gegen Trockenheit und Krankheiten macht.

ÖKOLOGISCHE DÜNGEMITTEL UND IHR EINSATZ

In der zertifizierten ökologischen Landwirtschaft ist der Einsatz von Düngemitteln im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit, der Auswirkungen auf Flora, Fauna, Grundwasser und Gewässer sowie den Menschen restriktiv geregelt und auf bestimmte Mittel beschränkt. Diese sind durch die grundlegenden Bio-Richtlinien der EU sowie die der Anbauverbände (Bioland, Demeter etc.) vorgegeben.

Chemisch-synthetische Stickstoffdünger, hochlösliche Phosphordünger und leicht lösliche mineralische Dünger sind in der ökologischen Landwirtschaft grundsätzlich verboten.

Die Gründüngung durch den Anbau von Stickstoff sammelnden Leguminosen (z.B. Hülsenfrüchte, Klee, Luzerne) gehört zu den wichtigen Methoden in der Bio-Landwirtschaft. Auch organische Dünger wie Mist, Kompost oder Hornspäne werden eingesetzt. Erlaubte mineralische Düngemittel im Ökolandbau sind neben einigen anderen z.B. Gesteinsmehle und Kalke.

Pflanzenjauchen wie aus Brennnesseln, Ackerschachtelhalm oder Beinwell können ebenfalls eine Wirkung als Düngemittel haben und eignen sich besonders für den Gemüseanbau im eigenen Garten oder Mietgarten. Sie sind vorwiegend kali- und stickstoffhaltig und daher ein ausgezeichneter Flüssigdünger, sollten aber nur in verdünnter Form ausgebracht werden.

Allen organischen Düngemitteln gleich ist ihre Doppelfunktion, denn sie versorgen nicht nur die Pflanzen mit Nährstoffen, sondern über ihre humusbildende Wirkung auch die im Boden lebenden Mikroorganismen. Im Gegensatz zu chemisch-synthetischen Düngern sorgen sie so für einen gesunden Boden und ein vielfältiges Bodenleben.

UNTERSCHIEDLICHER NÄHRSTOFFBEDARF: SCHWACHZEHRER, MITTELZEHRER UND STARKZEHRER

Nicht alle Pflanzen haben den gleichen Appetit auf Nährstoffe. Manche sind eher genügsam, die sogenannten Schwachzehrer wie z. B. Bohnen, Erbsen und Zwiebeln. Sie kommen mit weniger Dünger aus. Mittelzehrer wie Karotten, Mangold oder Salat benötigen eine moderate Düngung, während Starkzehrer wie Tomaten, Kürbisse, Kartoffeln und Kohl eine reichliche Düngung erfordern

DIE RICHTIGE DÜNGUNG VERSCHIEDENER GEMÜSEKULTUREN

Schwachzehrer benötigen in der Regel nur eine Grunddüngung im Frühjahr, während Mittelzehrer zusätzlich nach der Aussaat oder Pflanzung gedüngt werden sollten. Starkzehrer wiederum brauchen während der gesamten Wachstumsphase eine regelmäßige Zufuhr von Nährstoffen.

DÜNGEEMPFEHLUNGEN FÜR GEMÜSE

Blattgemüse richtig düngen

Blattgemüse wie Salate (Kopfsalat, Römersalate, Eichblattsalate etc.), Mangold und ähnliche benötigen lediglich eine Grunddüngung, aber keine weitere Nachdüngung während ihrer Kulturdauer.

Falls du im Spätsommer und Herbst weiter Blattgemüse wie z.B. Spinat, Feldsalat oder Endivien anbauen möchtest, bietet sich eine Pflanzenstärkung an.

Kohl richtig düngen

Die meisten Kohlarten, z.B. Kohlrabi, Spitzkohl, Weiß- und Rotkohl, sind Starkzehrer.

Ihr Hunger auf Stickstoff lässt sich mit zusätzlichen Düngergaben stillen. Hier kannst du gut mit einer Pflanzenjauche (Brennnessel, Ackerschachtelhalm) oder einem Flüssigdünger arbeiten.

Düngeempfehlung für Kohlgewächse: Ab Juli alle 14 Tage.

Fruchtgemüse richtig düngen

Fruchtgemüse wie Kürbisse, Tomaten, Zucchini, Auberginen und Paprika sind Starkzehrer, haben einen entsprechend erhöhten Nährstoffbedarf und sollten deshalb nachgedüngt werden.

Auch hier empfehlen sich Pflanzenjauchen oder Flüssigdünger.

Düngeempfehlung für Fruchtgemüse: Im Juli und August alle 14 Tage.

Wurzel- und Knollengemüse richtig düngen

Wurzelgemüse wie rote und gelbe Bete sind Mittelzehrer. Sie können mit 1-2 Gaben Flüssigdünger im Juli oder alternativ 1-2 Gaben Gesteinsmehl oder Algenpräparaten unterstützt werden, dies verbessert die Knollenbildung.

Starkzehrer unter den Wurzel- und Knollengemüsen sind hingegen Knollensellerie und Fenchel. Hier empfehlen wir eine Düngung alle 14 Tage mit Pflanzenjauchen oder Flüssigdünger.

Zwiebeln richtig düngen

Gemüsezwiebeln, rote und gelbe Zwiebeln, Lauchzwiebeln, Schnittknoblauch und weitere Zwiebelgewächse sind Schwachzehrer.

Eine zusätzliche Düngung ist daher nicht erforderlich. Im Gegenteil kann eine zusätzliche Stickstoffdüngung sogar zur einseitigen Unterstützung des Unkrauts führen, was dem Wachstum der Zwiebeln abträglich wäre.

Kräuter & Essbare Blüten richtig düngen

Kräuter und Blumen wie z.B. Schnittlauch, Petersilie, Dill, Tagetes, Ringelblumen, Kornblumen, Speisechrysantheme oder Astern sind Mittelzehrer. Hier ist also eine Zusatzdüngung von 1-2 Gaben im Juli ratsam.

Petersilie und Schnittlauch sollten auch ohne eine Nachdüngung auskommen. Falls sich aber viele braune Blätter zeigen oder viele Schädlinge aktiv sind, lässt sich mit einer stark verdünnten Pflanzenjauche arbeiten.

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